Heute bin ich mit Detlev spontan nach Toldijk ge­fahren. Ich hatte schon lange vor, mir bei Jan Meer­beek eine seiner speziellen Klinken zu kaufen und vielleicht auch mal wieder einen Stufen­schlepp zu machen.

Um 13:00 Uhr haben wir eines Task. Ich werde dich wenn möglich hoch schleppen.

Bevor es zum Schleppgelände ging, hat sich Jan – met een heerlijk kopje koffie – viel Zeit genommen die Klinke einzustellen und mir viele wertvolle Tipps zum Einsatz der Klinke gegeben. Speziell die Befestigung der Klinke an geschlossenen Gurtzeugen ist etwas knif­felig. Viele haben die Klinke vor dem Cockpit mit Klett- oder Gurtband befestigt.

Marcel macht sich startbereit :: © Martin SpeisAm Schleppgelände warteten schon Dick, Marcel und Ed, die – im Rahmen der „NK Scherm­vliegen Vlakland 2010“ den heutige Task in Angriff nehmen wolten: ein 24 km Race mit einem 3 km Startzylinder und einem 27 km Zielzylinder. Alex war heute als Win­den­­fahrer eingeteilt und würde sich um den Rück­trans­port der Strecken­flieger kümmern.

Wenn man zum ersten Mal in Toldijk auf dem Schleppgelände steht, dann wundert man sich wie klein das Gelände ist. Und noch mehr wundert man sich, wenn man sieht, wie effizient der Windenfahrer mit Hilfe des Stufenschlepps die Piloten auf Höhe bringt. Wo­bei die Höhe gar nicht ausschlaggebend ist. Viel wichtiger ist es, dass der Windenfahrer den Piloten in einer Thermik absetzt. Dick, Marcel und Ed wurden mit 4 bis 6 Stufen auf über 1.000 m geschleppt, haben bis an die Basis aufgedreht und sind Richtung SW abgeflogen.

Jan war so nett, mich vor sich starten zu lassen. Vom Stufenschleppseminar im letzten Herbst kannte die Abläufe noch in etwa. Nachdem ich meine Ausrüstung angelegt, die Funkverbindung zur Winde überprüft und die Klinke einigermaßen am Gurtzeug befestigt hatte, gab ich Jan das Kommando, dass ich startklar bin. Ich zog meinen Schirm rückwärts auf, drehte mich aus und Alex schleppte mich sehr save an. Kurz vor der Winde legte ich meine Beine auf die rechte Seite und leitete die 180 Kurve ein. Auf dem Rückweg zeigte mein Vario schon deutliches Steigen an.

Da kann ich ja ein bisschen weiter von der Winde weg fliegen, bevor ich wieder zurückdrehe.

Ich wollte gerade die Linkskurve einleiten, als plötzlich die Klinke automatisch öffnete und das Seil frei gab. Beim Blick auf mein Funkgerät sah ich, dass sich die Frequenz verstellt hatte. So was Blödes! Alex hatte mehrfach versucht mich anzufunken und dann das einzig Richtige getan: kurz angebremst und mich vom Seil getrennt. Die spezielle Stufenschlepp­klinke hat in dieser Situation bestens funktioniert. Ohne dass ich meine Hände von den Bremsen nehmen musste oder ich zurückgehalten wurde und mein Schirm vorgeschossen ist. Einfach perfekt dieses System.

Zurückfliegen und nochmal starten oder versuchen aus unter 200 m aufzudrehen? Nun, ich habe mich für die zweite Variante entschieden. Mit ordentlich Windversatz und ein wenig Suchen ging es auf knapp 1.000 m hoch. Südöstlich von dem Ort Doetinchem ging es dann hoch auf 1.450 m. Das reichte dann für einen langen Abgleiter bis kurz vor Rees. Vielen Dank an Detlev, der mich an der Autobahnabfahrt Rees aufgesammelt hat.

Den 29,7 km langen Flug findet ihr im DHV XC.

Bedankt Jan en Alex.

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