An diesem Wochenende zeigte sich der Spätsommer noch einmal von seiner schönen Seite. Das Hoch „Queenie“ bescherte uns drei Tage bestes Flugwetter auf den Schlepp­geländen am Niederrhein.

Am Freitag wurde ab 15:00 Uhr in Sevelen ge­schleppt. Die Aussicht auf einen „verlängerten Abgleiter“ lockte viele Piloten, an diesem warmen sonnigen Nachmittag, auf das Gelände der Frei­flieger Niederrhein.

Der Wind kam anfangs aus SO und drehte gegen Abend immer mehr auf Ost, wo­mit Ausklinkhöhen von über 500 m möglich waren. An dieser Stellen mal ein Dankeschön an die bei­den Windenfahrer Stefan und Andreas. Die schwache Thermik reichte einigen sogar etwas Höhe zu machen und eine vergrößerte Platzrunde zu drehen.

Fliegen am Samstag?

Anna und Flo kreisen gemeinsam über dem Schleppgelände an der Halde Norddeutschland :: &copy: Martin Speis
Um 10:30 Uhr war klar, dass wir am Samstag nicht in Sevelen schleppen werden. Die Segelflieger hatten sich angekündigt! Eine gute Gelegenheit mal wieder bei den Freunden bei Revierwings vorbei zu schauen. Der Tag entwickelte sich gut und aus kurzen Platzrunden wurden kleinere Thermikflüge. Den Anfang machten Anna und Flo, die gegen 14:00 Uhr gemeinsam auf über 700 m ihre Kreise drehten. Kurze Zeit später erwischte Johannes Völlm – bei seinem zweiten Flug – eine recht gute Phase.

Hier sein Bericht:

Der Segelflugbericht hat nur „kaum nutzbare Thermik“ vorhergesagt. Dement­sprechend leicht bekleidet stand ich dann auch beim Start. Schon beim Schlepp bin ich in eine Ablösung rein und nach dem Klinken ging es langsam aber stetig nach oben. Auf knapp 700 m habe ich Max angefunkt und um „Wegflieg-Erlaubnis“ gefragt, da ich seinen Schirm geflogen habe. Die Antwort kam prompt: „Wenn du 800 m hast, dann hau ab.“ Alles klaro, hab ich mir gedacht und bin bis knapp über 1.000 m an die Basis, um dann mit Vollgas und Rückenwind abzuhauen.

Ich hab nicht wirklich damit gerechnet, dass nochmal was nach oben geht, aber zwei weitere Wolken waren mir freundlich gesonnen und haben mich jeweils nochmal an die Basis befördert :-). Kurz vor Kapellen (Geldern) bin ich dann sanft aber ordentlich duchgefroren auf einem Kartoffelacker gelandet und Flo und Max waren dann so nett und haben mich wieder zurück gebracht.

Gratulation zu diesem 19,4 km weiten Flug.

Am Abend wurde auf dem Schleppgelände Holzheim, die Sieger der diesjährigen Vereinsmeisterschaft des Skyteam Neuss geehrt. Den ersten Preis nahm Theo Schürholz für einen 9 km mit seinem Tandem entgegen! Wie man gehört hat, soll das Grillfest auch ganz gut gewesen sein.

Geringe Thermik, zeitweise Abschirmung und Überentwicklungen

Gestern konnten wir wieder in Sevelen schleppen. Da der Termin sehr kurzfristig ange­setzt worden war, standen Johannes und ich um 11:30 Uhr erst mal alleine auf dem Gelände.

Lass uns schon mal das Gelände absperren und die Winde aufbauen.

Die Seile waren gerade ausgezogen, als Hardy, Andreas und Jörg vorbei kamen. Theo hatte sich zum Tandemfliegen angekündigt. Um kurz nach 12:00 Uhr wurde der erste Pilot in die Luft gezogen. Die Basis war heute extrem niedrig und die Thermik wollte nicht so richtig anspringen.

Kurz vor Rayen :: © Martin Speis
Beim zweiten Start erwischte ich südlich der Schleppstrecke, über den hellen Feldern, brauch­bare Thermik und konnte mich bis auf 650 m hoch­arbeiten. Auf dieser Höhe war man schon fast von der sehr tief­hängenden Quellschichtbewölkung gefressen. Normalerweise wäre ich mit so einer geringen Höhe nicht weg geflogen, aber heute konnte ich der Versuchung nicht widerstehen. Hinter Rheurdt steuerte ich auf die Stelle zu, an der ich schon mehrfach einen guten Bart gefunden hatte. Und tatsächlich! Vor der Waldkante drehten schon zwei Milane in einem Bart und zeigen mir zuverlässig den Einstieg. Mit 300 zusätzlichen Höhenmetern flog ich dann weiter Richtung Halde Norddeutschland. Leider war der „Thermikofen“ vor der Halde mal wieder abgeschaltet und so landete ich nach gut 30 Minuten Flugzeit und einer Strecke von 12 km auf der Schleppstrecke an der Halde Norddeutschland. Michael war so nett und hat mich wieder zurück nach Sevelen gefahren. Vielen Dank.

Theo gelang zum Ende dieses tollen Wochenendes noch ein Tandemflug vom Schlepp­gelände Sevelen bis zum UL-Flugplatz in Kerken.

Jetzt kann der Herbst kommen.

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