Wir bitten alle Fahrgäste die Verspätung zu entschuldigen.
Ich versuche ruhig zu bleiben. Der Zug mit dem ich um kurz nach zwölf von Düsseldorf nach Kerken fahren wollte, war schon ausgefallen. „Ruhig bleiben!“ 40 Minuten später fuhr der nächste Regionalexpress ein. Natürlich verspätet und nur zwei Zugeinheiten. „Reg dich nicht auf!“ Vollgepfropft mit schwitzenden Menschen ging es Richtung Krefeld, wo der Zug nochmal 20 Minuten auf Streckenfreigabe Richtung Kempen wartete. GRrrrrrrrrr!
So kam ich erst um 14:30 Uhr auf dem Schleppgelände Sevelen an. Stefan und Marek hatten den Schleppbetrieb schon am Vormittag aufgenommen und mittlerweile waren gut 15 Piloten am Startplatz. Zum Glück war noch keiner auf die Idee gekommen eine Helmreihe zu organisieren. Matthias und Stefan waren gerade gestartet und suchten gemeinsam über Sevelen nach Thermik. 15 Minuten späten hingen die beiden auf gut 1.000 m unter einer Wolke auf der Südseite des Geländes.
Ich startete um 15:10 Uhr. Mit gerade mal 300 m Ausklinkhöhe flog ich Richtung Sevelen und versuchte über dem Ort Höhe zu gewinnen. Mein neues Compeo+ schrie mich die ganze Zeit an, dass ich irgendeinen Luftraum verletzen würden. So ein Mist. Bis ich das endlich abgestellt hatte, waren etliche gute Möglichkeiten im wahrsten Sinne des Wortes an mir vorbeigezogen. Hier war nichts mehr zu holen. Über Oermten fand ich dann endlich wieder Anschluß und konnte mit viel Geduld auf 900 m aufdrehen. Anstatt die bewährte Route über Kloster Kamp zu wählen, bin ich diesmal etwas weiter nördlich geflogen. Die Theorie „helle Felder vor einem Wald als Abrißkante“ hat heute nicht funktioniert. Vor Saalhoff bin ich auf eine der wenigen Weiden, auf denen sich keine gelangweilte Kuh- bzw. Bullenherde befand, gelandet. Denkste?! Ich hatte gerade meinen Schirm zusammengeraft, als unter der Baumgruppe etwa 30 Jungbullen im vollen Galopp auf mich zugelaufen kamen. Ich habe es so eben noch geschafft den Schirm – und danach mich selber – über den Stacheldraht zu werfen.
Ganz schön viel Action für gerade mal 10 km 😉
Vielen Dank an Jarek, der mich kurz danach abgeholt hat.
Am späten Nachmittag habe ich dann noch einen Probeflug mit Holgers neuem Aircross U Sport machen dürfen. Ein toller Schirm und bestimmt ein heißer Favorit für die nächste Saison.
Hallo Martin,
nachdem ich mich am Mittwoch zwei Mal versenkte, hatte ich auf weitere Versuche keine Lust mehr – so kam Dein Anruf genau richtig und ich tat es gern!
Am Donnertag gönnte ich mir einen Flug in Bremm an der Mosel – um mich etwas von den Windenstarts zu erholen (hihiii). Es war sehr ruhig in der Luft, doch leider ging es nicht so richtig hoch.
Als Vorbereitung auf den USport (kann leider noch zwei Wochen dauern), packte ich heute die Rettung neu (sicher ist sicher (hihiii)) und machte erstmal den Beinsack ab – Gewichtsreduzierung (hihiii).
Ich freue mich schon drauf…
Schöne Grüße
Jarek
Hi Jarek,
im aktuellen französischen Gleitschirmmagazin Vol Libre gibt es einen Test des Aircross U Sport FR (Version mit Trimmer und Wettkampfleinen).
Gleitleistung: 9.61 bei 40 km/h und 9.62 bei 47 km/h!
Was besseres findet man zur Zeit in dieser Klasse nicht. Weitere Details findest Du hier: http://www.aircross.eu/vol_libre_u_sport.pdf
Gruß Martin
Hallo Martin,
danke für den Link!
Auch wenn ich nicht viel von dem Text verstehe (auch nicht mit dem Google Sprachtool), finde ich den direkten Vergleich mit Omega 7 und Peak toll. Hätte nicht gedacht, dass sie sich so wenig unterscheiden – soviel zu Gleitzahl > 10!
Dass die beste Gleitzahl bei Tempo 47 km/h erreicht wird, ist natürlich ein unglaublicher Vorteil –somit muss die Kiste so oft wie möglich halbbeschleunigt geflogen werden. Die maximale Geschwindigkeit von 53+ km/h ist natürlich nicht der Renner, aber wie oft fliegt man schon Vollgas.
Schöne Grüße
Jarek
Hi Jarek,
ich war auch etwas Überrascht, das der Abstand zu den etablierten Hochleistern doch nicht so groß ist. Und wie schon gesagt es handelt sich um die FR-Version. Die Gütesiegelversion des U Sport wird mit Sicherheit etwas weniger Leistung haben.
Wie auch immer: Zahlen sind die eine Sache. Viel wichtiger ist, dass Du dich wohl unter dem Schirm fühlst!
Viva la Aircross.
Gruß, Martin
Hallo Ihr Zwei,
ich habe mittlerweile Tag 4 mit dem Aircross hinter mir.
3 mal gestartet, 3 mal an der Basis. Leider nur etwa 650 Meter hoch, daher habe ich mich dann bei Moers nach ca. 7km versenkt. Ich hatte die Wahl über einer Wiese mit Umspannwerk nach dem nächsten Bart zu suchen, oder hinter einem Wohngebiet welches ich mit unter 200 Metern Höhe überquert habe auf mein Glück zu hoffen. Das Glück war mir auch hold, der Bart stand allerdings, wie sollte es anders sein, direkt über der Hochspannungsleitung. War mir zu heiß, ich bin dann Landen gegangen.
Macht aber immer mehr Spaß,
ich bin mal gespannt was Du dazu sagst.
Grüße,
Holger
Ach ja, eins habe ich noch vergessen,
der französische Testpilot hat die 2. Stufe nicht ganz durchgetreten (4cm Weg fehlt, kann man auch in dem Bericht nachlesen). Nicht unerheblich wie ich finde !
Außerdem hat er die FR Version mit den gleichen Trimmereinstellungen wie bei der zugelassenen Version geflogen.
Einziger Unterschied dürften dann die Leinen sein.
AIRCROSS RULES !