Als Manfred, Jürgen und ich um 11:30 Uhr auf dem Schleppgelände an der Halde Norddeutschland ankamen, wurde der Schulungsbetrieb gerade eingestellt:

Es ist schon jetzt zu böig und der Wind soll noch stärker werden. Wir werden die Winde nicht aufbauen.

Einer meinte dann noch:

Heute gibt es eh keine Thermik!

Ok, die 6/8-Bewölkung ließ nicht viel Sonne für den Thermikmotor durch, aber die krei­senden Vögel, die ich auf der Hinfahrt gesehen hatte, ließen mich hoffen. Zudem sagte der Segelflugwetterbericht mäßige Thermik voraus. Also auf nach Sevelen.

Die Zeit bis zum Eintreffen unseres „Meisterwindenfahrers Andreas“ haben wir mit längst überfälligen Reparaturarbeiten an der alten Koch 2 Winde überbrückt: neue Batterie eingebaut, ein Kappseil erneuert, die Azimutrollen vom Rost befreit und die Vorseile erneuert.

Um 15:00 Uhr stand ich der „Südseite der Schleppstrecke“ und wurde von Andreas mit der mobilen Winde auf 360 m abgesetzt. Über dem Hangar fand ich das erste Steigen. Nach einigem Kreisen war ich dann im richtigen Bart, der mich mit teilweise 3 m/s auf über 900 m brachte. Was für ein Genuss! Zwei Segelflieger hatten mein gutes Steigen gesehen und drehten jetzt unter mir in der Thermik. Während ich mich mit Rückenwind in Richtung SSW auf den Weg machte, sah ich wie Martin Kösters gerade startete. Ich über­legte kurz, ob ich auf ihn warten sollte, damit wir zusammen weiter fliegen können. Das war mir dann aber doch zu riskant. Vor Aldekerk erreichte ich dann mit einer Höhe von 1.050 m die Wolkenbasis. Von hier ging es im Gleitflug westlich an Kempen vorbei bis nach Grefrath. Über einem Waldstück bei Niederfeld konnte ich dann noch ein paar Meter Höhe in recht ruppiger Thermik mitnehmen. Gelandet bin ich dann am Rande des Flugplatzes Grefrath.

Als ich dabei war mein Material zu verpacken, sah ich Martin Küsters östlich vom Flug­platz mit einer Höhe von ca. 300 m weiter Richtung Süden fliegen. Leider musste er dann kurz vor Oedt landen.

Martin wurde von einem Anwohner „Zum Flieger“ gefahren, wo wir uns erst mal ein leckeres Landebier gegönnt haben. Eine halbe Stunde später wurden wir von Gerbert abgeholt. Vielen Dank.

Hier mein 18.7 km Flug im DHV XC.

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