Seit Donnerstag lag der Niederrhein unter Hochdruckeinfluss: viel Sonne, geringe Thermik mit Basishöhen über 1.000 m und stram­men Wind aus nordöstlicher Richtung. Für heute war die Wind­stärke noch am schwächsten prognostiziert und so haben wir uns mit ein paar Piloten auf dem Schleppgelände Sevelen verabredet.

Um kurz nach 11 Uhr war ich als Erster am Gelände. Da dieses Mal alle Motoren direkt angesprungen sind, war die Winde schnell aufgebaut und die Seile ausgezogen. Peter erklärte sich bereit die Winde zu fahren und so stand ich um 12 Uhr startbereit und wartete auf eine gute Startphase.

Der Wind hatte schon kräftig zugelegt. Ich startete vorwärts und liess mich leicht nach rechts in den Wind versetzen. Peter zog mich sicher auf eine Ausklinkhöhe von über 400 m. Nach dem Ausklinken flog ich mit Rückenwind Richtung Strasse und fand dort das erste schwache Steigen. Im Osten sah ich über dem Bauernhof zwei Greifvögel steigen. Mühsam flog ich gegen den Wind dorthin.

Mit dem Beschleuniger muss ich mich erst mal wieder anfreunden.

Ich kam auf gleicher Höhe bei den beiden Vögeln an und konnte den ersten Kreis mit den beiden gemeinsam drehen. Wie cool. Mit teilweise 2,5 m/s ging es direkt bis zur Basis hoch. Bei 700 m bin ich dann unter der Wolke weg geflogen. Über dem nächsten Bauernhof fand ich wieder Steigen. Nach ein paar Kreisen meldete mein C-Pilot mit einer Luftraumwarnung. Ich war an dieser Stelle schon sehr nah an der TMZ vom Flughafen Nieder­rhein. Wer es noch nicht mitbekommen hat: ab dieser Saison ist im DHV-XC die „100 m Toleranz“ für Luftraumverstöße ersatzlos gestrichen! (Nachzulesen in der Ausschreibung Deutsche Meisterschaft im Streckenfliegen 2016)

Weiter ging es mit 50 km/h Richtung Nieukerk. Hinter der Niersaue bei Wachtendonk fand ich die nächste gute Thermik in der ich bis auf 800 m hoch kam. Statt mit Rückenwind direkt in Richtung Venlo zu fliegen, entschloss ich mich mehr nach Süden zu orientieren.

Die Blase die ich auf Höhe der A40 fand, konnte ich irgendwie nicht nutzen. Die Wolke westlich der Blauen Lagune hatte sich inzwischen auch aufgelöst. Ich flog weiter Richtung Süden über das grosse Waldgebiet der Krickenbecker Seen. Direkt über dem See hatte ich in 200 m noch einmal leichtes Steigen. So früh im Jahr fehlte mir aber die Routine und der Biss um das effizient in Höhe umzusetzen.

Ein paar Minuten später stand ich auf der gepflegten Drivingrange der Golfanlage Haus Bey.

Ein schöner Saisonauftakt. Meinen 23,8 km Flug findet ihr im DHV-XC.

Vielen Dank Peter fürs zurück holen.

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