Der Segelflugwetterbericht meldete für NRW gute bis sehr gute Thermik, Basishöhen bis 1.600 m und mäßiger Wind aus N-NO. Mit Theo habe ich mich am Schleppgelände Kaiskorb verabredet um an die Mosel zu fliegen. 😉

Also ich um 10:00 Uhr am Startplatz ankam, hatte Wolfgang schon die Winde aufgebaut und die ersten beiden Seile lagen bereit. Es dauerte nicht lange und der erste Pilot wurde in den Himmel ge­zogen. Mit guten Ausklinkhöhen versuchten wir an den bekannten Stellen den Einstieg zu finden. Vergeblich.

Erst um 11:30 Uhr gelang es dem Bruno Raczeck direkt über der Schleppstrecke Höhe zu machen. 20 Minuten später startete ich zum dritten Mal. Auf 400 m klinkte ich aus, drehte einen halben Kreis nach Süden und war direkt in einem Bart, der mich mit teilweise 3,5 m/s auf gut 1.100 m hoch trug. Bruno hatte in der Zwischenzeit weiter im Süden die nächste Thermik gefunden und machte ordentlich Höhe. Ich flog auf direktem Weg Richtung Sophienhöhe und fand vor dem Ort Rödingen die nächste Thermik. Am Anfang noch etwas etwas zäh, ging es hier auf 1.300 m hoch.

Mit der Höhe kann man getrost mal direkt über den riesigen Tagebau fliegen.

Auf der Westseite angekommen, ging es vor Niederzier direkt im nächsten Bart wieder auf 1.300 m hoch.

Eine viertel Stunde später hatte ich Düren überflogen und suchte mit gerade mal 300 m Höhe in dem Industriegebiet den nächsten Aufwind. Über dem Obi-Markt schoss es mich dann mit 4 m/s nach oben und 10 Minuten später war ich wieder auf 1.000 m. 😉

Über Funk hörte ich, dass auf dem Schleppgelände die Winde umgebaut wurde musste und Theo mit einem Seilriss zu kämpfen hatte.

Nach Windenumbau, Heuwenden und Seilriss ging es dann langsam noch oben. Das Funkgerät war unter den Sitz gerutscht bei dem Schlag, auch das Cockpit musste ich erst hervorkramen und da konnte ich dem Startleiter nicht sofort antworten, wo das Vorseil hingefallen war. Aber es ist dann doch recht schnell gefunden worden. Ich hörte dann noch, „Rotes Seil anziehen…“, Gottseidank!.

Ich flog weiter Richtung Süden über kleine Ortschaften und sanftes Hügelland. Hinter Kall konnte ich noch mal bis auf 1.000 m aufdrehen. Ich hatte kurz überlegt von hier aus mehr Richtung Westen zu fliegen.

Da kann man sich bestimmt prima von Prallhang zu Prallhang hangeln.

Das wäre mit Sicherheit die bessere Flugroute gewesen, weil auch der Wind hier schon eine deutliche Ostkomponente hatte. Das habe ich aber nicht erkannt und bin weiter Richtung Süden geflo­gen. Die nächste Ortschaft Marmagen überflog ich mit gerade mal 150 m. Hinter dem Ort lag einer dieser Prallhänge und darüber waren auch zwei Segelflieger am drehen. Leider ist es mir nicht gelungen die ruppige Thermik sauber zu zentrieren und so stand ich kurze Zeit später in einer Waldlichtung … Schade. Ich hatte mich schon so auf ein Weizen und den leckeren Salat in Kloster Machern gefreut. 😉

Immerhin sind es in 2½ Stunden Flugzeit noch eine Strecke von 65 km geworden.

Theo ist direkt über die Eifel geflogen und 95,1 km bis nach Prüm gekommen. Respekt.

Michael Conrad startete um 14:00 Uhr und flog 41,1 km bis nach Eschweiler und Peter Jeskulke flog 38,9 km vom Schleppgelände Halde Norddeutschland bis nach Schwalmtal.